Schweineblut auf Grazer Moschee

Ein 46-Jähriger Grazer hat Donnerstagnacht am 05.05.2016 vor einem Islamischen Kulturzentrum in Graz zwei Schweineköpfe an einem Baugitter montiert und darüber hinaus das Minarett der Moschee mit Blut beschmiert. Passanten haben ihn beobachtet und er wurde noch am Tatort festgenommen.

Dieser Anschlag stellt nicht nur einen Angriff auf unsere Moschee dar, sondern ist vielmehr ein Angriff auf eine ganze Religionsgemeinschaft, ihre Anhänger und die Religionsfreiheit. Deshalb verurteilen wir diesen Angriff auf das Schärfste und erwarten uns auch von den politischen Verantwortlichen, dass Extremisten, die rassistisch motivierte Angriffe verüben, auch konsequent zur Rechenschaft gezogen werden und ein klares Signal setzen, da derartiges keinen Platz in unserer Gesellschaft haben darf.

Die wachsende Islamophobie ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Muslim_innen stehen als Zielscheibe von Angriffen da. Die Zahl islamfeindlicher Attacken ist im Steigen und reicht von Angriffen auf Moscheen und Friedhöfe bis zu Übergriffen auf Muslim_innen. Auch der Brandanschlag auf die Moschee in Berlin, die Schweinekopf-Attacken in Wien, in Graz sowie unzählige Hasspostings gegen Muslim_innen in sozialen Netzwerken sind alles starke Anzeichen dafür, dass es eine offene Islamfeindlichkeit in Europa gibt. Denn es ist offen ersichtlich, dass es in unserer Gesellschaft ein Akzeptanzproblem gegenüber Muslim_innen gibt.

Wenn jedoch genügend Akzeptanz an den Tag gelegt werden würde, wäre auch der „Integration“ geholfen. Ebenfalls gilt es Diskriminierungen muslimischer Frauen, besonders am Arbeitsplatz, zu bekämpfen.

Ein fairer Umgang miteinander sollte selbstverständlich sein. Wir müssen endlich aufeinander zugehen; denn unsere stärkste Waffe heißt: Dialog. Je mehr versucht wird einen Keil in die Gesellschaft zu treiben, umso mehr und engagierter sollten wir für den Dialog, das Miteinander und die Toleranz arbeiten.

Sümeyra M.

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